Warum die Reichen mieten

Miete zu zahlen bedeutet, Geld zum Fenster hinauszuwerfen? Von wegen! Es gibt viele Millionäre, die mieten. Sogar Milliardär Warren Buffett sagt, er hätte mehr Geld gemacht, wenn er sein Zuhause gemietet statt gekauft hätte.

Warum mieten?

Mieten bedeutet Freiheit! Ein Mega-Jobangebot mit einem Spitzengehalt in einer anderen Stadt? Eine neue Liebe in einem anderen Land? Umziehen ist für Mieter kein Problem, sie sind völlig frei. Hausbesitzer sitzen erst einmal fest und müssen oft ihr Leben lang im Hamsterrad strampeln, um ihre Immobilie abzuzahlen.

Mieten bedeutet mehr Zeit! Gartenpflege, undichte Wasserhähne, neue Heizung – um das alles müssen sich Mieter sich nicht kümmern.

Mieten bedeutet mehr Geld! Denn die unzähligen Tausender, die in die Immobilie fließen, hätten am Aktienmarkt viel mehr Rendite gebracht. „Aktien erzielen im Durchschnitt eine Rendite von etwa 8 bis 12 % pro Jahr , während Immobilien Renditen von 2 bis 4 % pro Jahr erwirtschaften “, sagt Peter Earle, Ökonom am American Institute for Economic Research.

„All things considered, the third best investment I ever made was the purchase of my home, though I would have made far more money had I instead rented and used the purchase money to buy stocks.“ Warren Buffet 

„Die drittbeste Investition, die ich je getätigt habe, war der Kauf meines Hauses, obwohl ich viel mehr Geld verdient hätte, wenn ich stattdessen zur Miete gewohnt und das Geld für den Kauf von Aktien verwendet hätte“, schrieb Warren Buffet 2010.

Warum kaufen?

Wer sein Leben lang am gleichen Ort leben möchte, für den ist ein Eigenheim fantastisch.

Und auch für den, der Spaß am Heimwerken hat, ist eine Immobilie als Hobby perfekt.

Außerdem ist es einfach total beliebt, seine Kinder in einem eigenen Haus großzuziehen. Eine Familie hat im eigenen Heim alle Freiheiten, die Zimmer umzubauen und die Kinder können zum Beispiel richtig laut herumtoben, ohne dass es die Nachbarn stört.

Das rät Investmentbanker Gerd Kommer

Der Finanzexperte wohnt sein Leben lang zur Miete, will sich auch niemals ein Eigenheim kaufen. In seinem Buch „Kaufen oder mieten?“ verrät Gerd Kommer die größten Mythen zum Thema.

 ► Mythos:  Miete zu zahlen bedeutet, Geld zu vernichten

Kommer sagt, das sei „ein weit verbreiteter Irrtum.“ Bei einem Vergleich zwischen Mieter und Käufer läge bei korrekter Berechnung in Deutschland in den vergangenen 50 Jahren finanziell meistens der Mieter vorn.

► Mythos: Ein Rentner in einer abbezahlten Immobilie steht wirtschaftlich viel besser da als einer in der Mietwohnung

Laut Kommer ist das falsch! Seine Erklärung: „Immobilenkäufer mit typischer Kreditfinanzierung haben mindestens 20 Prozent mehr Ausgaben als Mieter, unter anderem für Kaufnebenkosten, die Instandhaltung und Tilgung der Zinsen.“

Spart ein Mieter diese 20 Prozent plus das Eigenkapital (das ein Käufer als Anzahlung ins Haus steckt) ganz diszipliniert, sei seine Rendite am Ende in den meisten Fällen genauso hoch oder liegt sogar noch höher.

Wichtig: Das Geld muss konsequent per Sparplan in ein Bankdepot aus Aktien und Anleihen gesteckt werden.

► Mythos: Wohnimmobilien schützen am besten vor Inflation.

„Das ist ebenfalls eine Legende“, sagt Kommer. Für Zeiträume von weniger als fünf Jahren schützen Immobilien sogar schlechter vor Inflation als zum Beispiel Anlagen in Geldmarktfonds oder kurzfristige Staatsanleihen. Kommer: „Historisch lässt sich kein wirklich zuverlässiger Vorteil von Immobilien in Phasen hoher Inflation nachweisen. Das gilt sogar für die deutsche Hyperinflation von 1922/23.“

Fazit

Wohnen zur Miete ist finanziell oft klüger. Aber natürlich gibt es auch persönliche Gründe, die für ein Eigenheim sprechen.